Ein Treffen mit den Europaabgeordneten Róża Thun und Piotr Borys |
Montag, den 18. April 2011 um 07:08 Uhr | |
Am 4. April 2011 fand im Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien die erste Debatte aus der Diskussionsreihe mit Europaabgeordneten statt, die der polnischen Präsidentschaft in der Europäischen Union gewidmet wird. Den Teilnehmern dieses Treffens, zu denen u. a. die Studenten des innovativen und elitären Studiengangs der Europaische Diplomatie gehörten, wurde die Möglichkeit gegeben, die Ansichten der eingeladenen Gäste kennen zu lernen. Die Debatte wurde von dem Direktor des Zentrums Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz durch eine herzliche Begrüßung eingeleitet. Anschließend übernahmen die Gastgeber des Treffens das Wort, Dr. Monika Sus (Lehrstuhl für Politikwissenschaften im Willy Brandt Zentrum) und M.A. Michał Matlak (Doktorand am Willy Brandt Zentrum). Sie stellten kurz die eingeladenen Europaabgeordneten vor. Danach konnte Różą Thun ihr auflegendes Lebenslauf präsentieren und sich in die eigentliche Thematik des Treffens vertiefen. Als wichtigsten Bestandteil der polnischen Präsidentschaft nannte sie eine bestimmte Führungsweise des EU-Rates, die nicht nur Polen, sondern allen anderen EU-Staaten Vorteile bringen sollte. Dank diesen Maßnahmen kann Polen von den anderen EU-Staaten sehr positiv bewertet werden. Außerdem kann Polen auf diese Weise zum wichtigen Partner auf der internationalen Bühne steigen und mehr Einfluss gegenüber anderen Mitgliedern gewinnen. Was aber mit den Schwerpunkten, die die polnische Regierung hat? Thun schildete die Probleme, die im europäischen Parlament auf der Tagesordnung sind. Die Europaabgeordnete vertritt die Meinung, dass die optimale europäische Zusammenarbeit in ihrer Entwicklung häufig von zahlreichen Barrieren auf dem europäischen Markt verlangsamt oder sogar gehindert wird. Der einheitliche europäische Markt soll ja die gegenseitigen Relationen zwischen den Unternehmen und Kunden auf diese Weise regulieren, dass jede Seite die maximalen Vorteile aus der Mitgliedschaft in der EU ziehen kann. Während sie über die westliche Politik sprach, die ihrer Ansicht nach auch ein sehr wichtiges Aspekt der polnischen Präsidentschaft ist, machte sie aufmerksam auf die politischen Entwicklungen der letzten Zeit – vor allem auch auf die Ereignisse in Nordafrika, durch die sicherlich die Arbeiten an der westlichen Erweiterung an Bedeutung verlieren werden. Polen muss aber auch noch den Verpflichtungen nachkommen, die Ungarn nicht mehr erfühlen können wird. Zum Schluss stellte Frau Thun noch die Erwartungen vor, die mit der halbjährigen Präsidentschaft in Verbindung gebracht werden. Am meisten wurde sie sich wünschen, dass sich das Bewusstsein der Polen verändert, dass ihnen Europa näher kommt und dass sie nicht mehr über die EU und sich selbst „wir und ihr“ sprechen, sondern sich als Teil des Ganzen ansehen.
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