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WBZ

Görlitz/Zgorzelec 1945-2006
Montag, den 26. Oktober 2009 um 05:08 Uhr

 

Dies ist die erste Monografie, die sich mit der Nachkriegsgeschichte der Grenzstädte Görlitz und Zgorzelec auseinandersetzt.

 

Buchvorstellung am 25. November 2009 um 18:00 Uhr im WBZ:

 

Kontinuitäten und Brüche deutsch-polnischer Erinnerungskulturen. Görlitz/Zgorzelec 1945-2006


Elżbieta Opiłowska, Neisse-Verlag Dresden, September 2009

An der Präsentation nehmen Prof. em. Dr. Helga Schultz von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und Prof.
Dr. Zbigniew Korcz vom Soziologischen Institut der Universität Wrocław teil.

 

 

 

 

Obwohl die Erforschung der Erinnerung geteilter Städte das eigentliche Thema der Arbeit darstellt, nimmt auch die Analyse der Theorien von Erinnerungskultur und kollektivem Gedächtnis sowie historischer Politik in der DDR und Polen einen bedeutenden Teil des Buches ein. An der regionalen Politik lässt sich der geschichtliche Verlauf chronologisch nachverfolgen – von der Teilung der Stadt, dem Zustrom der Ausgesiedelten, über das Görlitzer Abkommen, der Öffnung der Grenze in den 70-er Jahren bis in die heutige Zeit; auch am Beispiel ausgewählter Erinnerungsorte: Ruhmeshalle, Stalag III A, Griechen und Synagoge. Die Autorin formuliert die These über die Existenz einer Kluft zwischen kulturellem und kommunikativem Gedächtnis (J. Assmann) in Görlitz und Zgorzelec. Tatsächlich lehnte sich das Gedächtnis der Einwohner, untersucht anhand von Erinnerungen und biografischen Berichten, gegen die von oben verordnete Tabuisierung und Verdrängung auf. Die Aussiedlung und der Verlust der Heimat blieben als traumatisches Erlebnis Kern der Identität der älteren Generation der Befragten. Wie die Autorin nachweisen kann, blieb aber auch die Erinnerungspolitik nicht ohne Wirkung. Die politische Rhetorik der DDR mit Friedensgrenze und deutsch-polnischer Freundschaft, und auch der Mythos von Antifaschismus hinterließ Spuren im Gedächtnis der Görlitzer, wie auch der polnische Mythos von den „wiedergewonnenen Gebieten“ die Identität der Einwohner von Zgorzelec prägte. Opiłowska postuliert, dass, obwohl die Freundschaft zwischen DDR und der Volksrepublik Polen aufgedrängt war und heute von vielen Historikern einstimmig als „aufgezwungene Freundschaft“ interpretiert wird, das Leben im Grenzgebiet seinen Bewohnern die Möglichkeit zum Durchbrechen der Kontaktsperre bot. Die angeordnete Partnerschaft zwischen Schulen und die Zusammenarbeit von Betrieben führte nicht selten zu privaten Treffen und erleichterte letztlich die Kontaktaufnahme nach 1989.

 

„Diese Arbeit ist die bisher umfangreichste Sozialstudie über die Bewohner der deutsch-polnischen Grenzstädte Görlitz und Zgorzelec, eine Studie, die bis zum jetzigen Zeitpunkt weder von deutschen noch polnischen Soziologen erarbeitet werden konnte.“ (Prof. Dr. Zbigniew Kurcz)

 

 

Weitere Informationen unter::

http://www.neisseverlag.de/Neuerscheinungen-Details.38+M56bc071aa47.0.html?&L=0&cHash=a83b5a9686