Słuchacze pol-niem seminarium doktorskiego | Print |
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  • mgr Mateusz Matuszyk

Geb. am 29. Mai 1987 in Strzelce Opolskie. Absolvent des Lyzeums in Zawadzkie (I Liceum Ogólnokształcące im Mieszka I, Zawadzkie). 2006-2009 Studium der Geschichte an der Universität zu Breslau (BA). 2009-2011 Studium der Geschichte an der Universität Wrocław (MA). Magisterarbeit zum Thema „Die Kriminalität im Kreis Kattowitz in den Jahren 1900-1920“, Betreuer: Prof. Dr. habil. Marek Czapliński. Stipendiat der GFPS Polska an der Humboldt Universität zu Berlin (2011). Während des Studiums Leiter der Studentenforschungsgruppe für Geschichte. Seit Oktober 2011 Promotion zum Thema „Geschichte der Landsmannschaft Schlesien 1952-1991“, Betreuer Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz (Universität Wrocław).

 

 Geschichte der Landsmannschaft Schlesien 1952-1991

Betreuung: Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz


Nach dem Zweiten Weltkrieg fand fast eine halbe Million der vertriebenen Schlesier Zuflucht in Bayern. Dort  entstanden die ersten die ehemaligen Bewohner Ober- und Niederschlesiens vereinigenden Organisationen, die sich zum Ziel setzten, die eigene regionale Identität aufrechtzuerhalten und die schlesische Kultur und Tradition zu verbreiten. 1948 wurde der erste legale Bund der Schlesier unter dem Namen Schlesierverband Bayern ins Leben gerufen. Die neue Organisation wurde ganz schell zum Vorbild für ähnliche Initiativen in der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Zwei Jahre später gründeten die Organe der zehn lokalen Bünde einen bundesweit handelnden Verein, Landsmannschaft Schlesien – Nieder und Oberschlesien, der zur offiziellen Repräsentation der Vertriebenen und Umsiedler aus Schlesien wurde. Im Jahr 1957 tritt die Landsmannschaft Schlesien gemeinsam mit neunzehn anderen Vertriebenenverbänden dem Bund der Vertriebenen bei. Demzufolge begann die Tätigkeit des Verbands sowohl in Deutschland als auch in Polen Kontroversen zu erregen. Unter den Organisationsmitgliedern waren immer häufiger Rufe zur Revision der Oder-Neiße-Grenze und Vermögensansprüche dem polnischen Staat gegenüber zu hören. Nach dem Fall des Kommunismus und dem Beitritt Polens zur EU sollten die Revisionsstimmungen und Ansprüche an Polen wohl sinken. Das Thema um den Vertriebenenverband kehrt  jedoch zur öffentlichen Debatte um die deutsch-polnischen Verhältnisse hin und wieder zurück. Die heutige polnische Historiografie verfügt leider über keine wissenschaftliche Bearbeitung, die der Diskussion um den Bund der Vertriebenen einen akademischen Charakter verleihen würde. Das Projekt der vorliegenden Dissertation soll daher ein Versuch, der diese Lücke füllt. Die Hauptaufgabe dieser Arbeit ist die Darstellung der Geschichte des schlesischen Vertriebenenverbands in den Jahren 1952-1991 durch das Prisma von Biografien der Spitzenreiter der Organisation. Darüber hinaus strebt das Projekt an, das politisch-kulturelle Porträt des Verbands anzufertigen und seine Rolle in den polnisch-deutschen Beziehungen darzustellen.

 

  • mgr Milena Migut

Geb. 1984 in Świdnik (Polen). 2003-2009 Studium der Kulturwissenschaften und Polnisch als Fremdsprache an der Maria Curie-Skłodowska Universität in Lublin. 2003-2009 Mitarbeiterin im Kulturzentrum „Brama Grodzka” in Lublin. In diesem Zusammenhang Tätigkeit als Koordinatorin polnisch-israelischer Jugendprojekte. Seit 2010 Koordinatorin deutsch-polnischer Jugendprojekte bei der Jugendbildungsstätte Ludwigstein. Seit 2012 als Lehrerin in den Fächern Polnisch, Kunst und Englisch an einem Berliner Gymnasium tätig. Mitglied im „Internationalen Netzwerk des Lehrens und Lernens Kreisau-Fellows des George Bell Instituts“. In diesem Zusammenhang Forschungsaufenthalte an der Universität von Tel Aviv.

 Lehrmethoden über "die Gerechten unter den Völkern" in Polen und Deutschland. Eine vergleichende Perspektive


Betreuung: Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz

Die lineare Eigenschaft der Zeit stellt die Geschichtspädagogik vor einer besonderen Herausforderung. In naher Zukunft werden auch die letzten Zeitzeugen, die über die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges berichten können, verstorben sein. Damit entfällt die Möglichkeit, den jüngeren Generationen unmittelbares Erfahrungswissen aus dieser Epoche zu präsentieren und zu vermitteln. Das betrifft auch dasjenige Erfahrungswissen derjenigen Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges Bürger jüdischen Glaubens bzw. solche die dazu gemacht wurden, gerettet haben. Diese Zäsur in der Vermittlung historischen Wissens verlangt zwingend neue pädagogische Lehrmethoden zum Thema der Judenrettung und der Zivilcourage. Während der letzten 15 Jahre wurden solche Lehrmethoden (Lehrmaterialien, Unterrichtskonzepte, Ausstellungen, Workshops für Jugendliche, etc.), sowohl in Polen als auch in Deutschland entwickelt, jedoch fehlt bis heute eine Beschreibung, Analyse und ein Vergleich dieser neuen pädagogischen Formen und Medien.

Ausgehend von diesem beschriebenen Problemzusammenhang untersucht das Forschungsprojekt, welche Bildungsprojekte für Jugendliche zum Thema der Judenrettung in Deutschland und Polen veranstaltet wurden und werden, welche Bildungseinrichtungen sich mit dieser Thematik beschäftigen, welche Motivationen die Organisatoren haben und welche Lehrmaterialien bis jetzt entwickelt wurden. Das Dissertationsprojekt soll damit einen Beitrag zu Geschichtsdidaktik leisten, indem sich die Arbeit mit der in der Lehre eingetretenen Perspektivenveränderung zum Thema der Judenrettung in Polen und Deutschland befasst. Die Ergebnisse der Studie werden in der Zukunft den Organisatoren dieser Bildungsprojekte zur Verfügung gestellt.

 

  • mgr Sophie Straube

Geb. 1984 in Weilheim i. OB. 2004-2007 Bachelorstudium der Deutsch-Französischen Studien an den Universitäten Regensburg und Clermont-Ferrand II. 2007-2010 Masterstudium der Ost-West-Studien an der Universität Regensburg mit den Schwerpunktfächern Geschichte Südost- und Osteuropas sowie Vergleichende Kulturwissenschaft (gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes und ein Stipendium nach dem Bayerischen Begabtenförderungsgesetz), Masterarbeit zum Thema „Der polnische Freiheitskampf und die deutsche Solidaritätsbewegung des Vormärz im deutsch-polnischen Europadiskurs: Chancen für einen transnationalen Erinnerungsort?“ (ausgezeichnet mit dem 1. Förderpreis des Generalkonsulats der Republik in Polen in München 2010). Seit Oktober 2010 Promotion zum Thema „Polen und die US-amerikanische Polonia seit 1989: Diskurse über Nation und Diaspora“ (Betreuer: Prof. Dr. Martin Aust, Förderung: Konrad-Adenauer-Stiftung).

 Polen und die US-amerikanische Polonia seit 1989: Diskurse über Nation und Diaspora

Betreuung: Prof. Dr. Martin Aust

Förderung: Konrad-Adenauer-Stiftung

1989 sah sich die neu entstehende Dritte Polnische Republik einer der weltweit größten Diasporen gegenüber. Zugleich blickt das postsozialistische Polen auf eine über hundertjährige Geschichte zurück, in der sich das ambivalente Beziehungsfeld zwischen den politischen und gesellschaftlichen Eliten in Polen und der sog. Polonia wiederholt als wirkungsmächtiges Gestaltungsmoment der Geschicke des Landes darstellte. Der systempolitische Umbruch 1989 – so die zentrale Ausgangsthese des Dissertationsvorhabens – markiert zweifelsohne auch für das Verhältnis zwischen Polen und Auslandspolen eine Zäsur. Deren Wirkung auf den Stellenwert der Polonia im weiteren Verlauf der Entwicklungen will das Projekt am Beispiel der wandelnden Wahrnehmungsmodi zwischen Polen und der zahlenstarken, traditionell national-politisierten US-amerikanischen Polonia untersuchen.

Welche Bedeutung wird der Diaspora im politischen und gesellschaftlichen Denken des neuen demokratischen, zunehmend euroatlantisch integrierten Polen zugesprochen? Welche Stellung schreibt sich auf der anderen Seite die Polonia selbst zu – nun, da mit der Wiedererrichtung eines unabhängigen, demokratischen polnischen Staates in gesicherten Grenzen das langjährige Hauptziel ihrer politischen Agenda erreicht ist? Und wie konstituiert sich in Transfer und Spannungsfeld beider Perspektiven das Verhältnis zwischen Diasporarepräsentationen und dem Selbstverständnis der Dritten Polnischen Republik?

Das Dissertationsvorhaben begegnet diesen Fragen diskursgeschichtlich und greift in Zusammenführung der polnischen und auslandspolnischen Perspektive Ansätze auf, die zugleich verflechtungsgeschichtlich operieren. Es wird dabei von der Annahme geleitet, dass die diskursive Konstruktion von Diaspora nicht allein der longue durée kulturell tradierter Vorstellungen von nationaler Gemeinschaft unterliegt. Vielmehr möchte es untersuchen, inwieweit kurzfristig die Abwägung des momentanen Nutzen- oder Schadenspotentials einer polnisch-auslandspolnischen Einheit den Grad der öffentlichen Akzeptanz eines grenzüberschreitenden Gemeinschaftsbewusstseins reguliert. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der wechselseitigen Verhandlung der praktischen Qualität von Diaspora als transnationaler Akteur.

Gestützt auf eine repräsentative Auswahl polnischer und auslandspolnischer Tageszeitungen sowie politischer Dokumente geht das Projekt den Wirkungen dieser Ressourcenorientierung im polnisch-auslandspolnischen Beziehungsgefüge im Verlauf und in der Folge des Jahres 1989 nach. Dadurch möchte es zugleich verdeutlichen, dass Transformation und euroatlantische Integration in Polen wesentlich in transnationalen Konstellationen verliefen und grenzüberschreitend Rückkoppelungseffekte zeitigten, die mit den amerikanischen Polonia-Eliten auch eine außereuropäische Tragweite innehatten. In dieser Perspektive ist das Dissertationsvorhaben nicht zuletzt mit dem Desiderat verbunden, die Verortung polnischer Geschichte in transnationalen und globalen Zusammenhängen zu befördern und ihr in den entsprechenden Fachdiskussionen zu erhöhter Aufmerksamkeit zu verhelfen.



  • mgr Tomasz Zapart

Geb. 1977 in Dębica (Polen). 2000-2008 Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg (Politikwissenschaft, Slawische Philologie, Neuere deutsche Literatur). 2004 mehrmonatiges Praktikum in der Rechtsabteilung des polnischen Generalkonsulats in München. 2004-2006 Unterbrechung des Studiums wegen Praktikum und Elternzeit. Seit 2009 Promotion zum Thema "Die Persistenz von Spaltungsstrukturen und ihre Auswirkungen. Polen aus der Perspektive des Zentrum-Peripherie-Cleavage seit 1918." 2009-2011 Stipendiat der Heinz und Sybille Laufer-Stiftung. Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehreinheit für Vergleich politischer Systeme (Schwerpunkt GUS und Ostmitteleuropa)


Publikationen

  • http://www.pdme.geschichte.uni-muenchen.de/layout/symbole/square.gif); padding-left: 14px; background-repeat: no-repeat no-repeat; ">Die Bürgerplattform: Von der Bürgerbewegung zur Mitgliederpartei, gemeinsam mit Katarina Bader, in: OSTEUROPA, 61. Jg., 5–6/2011, S. 259–278.

 

 Die Persistenz von Spaltungsstrukturen. Das Zentrum-Peripherie Cleavage in Polen: Übersetzungsaktionen elitärer Akteure: 1918-2011

Betreuung: Prof. Dr. Petra Stykow

Konflikte und Kontroversen können sich aus einer großen Zahl von gesellschaftlichen Beziehungen ergeben, aber nur wenige von ihnen sind geeignet, die politischen Kräfte in einem System zu polarisieren. In jedem System gibt es unter den möglichen Konfliktbedingungen eine Rangordnung, und diese ist nicht nur in verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich, sondern sie hat auch die Tendenz, sich im Laufe der Zeit zu verändern. 
                                                                                                                        Stein Rokkan

Als Stein Rokkan 1965 diesen Befund in einer seiner zahlreichen Publikationen präsentierte, stand noch nicht fest, dass die zwei Jahre später, gemeinsam mit Seymour M. Lipset, veröffentlichte und auf diese Arbeit aufbauende Untersuchung der Spaltungsstrukturen die Politikwissenschaft im Allgemeinen und die politische Soziologie im Besonderen nicht nur revolutionieren, sondern auch nachhaltig prägen würde. Darin stellten sie fest, dass Spaltungen als dynamische Produkte von historischen Entwicklungsprozessen zu einer Schließung des Mobilisierungsmarktes nach 1918 führten und den politischen Wettbewerb in Westeuropa bis 1960 strukturierten bzw. einfrieren ließen (Freezing-These).

Die klassischen Spaltungsstrukturen sind dabei zunächst durch die Mechanismen der territorialen Konsolidierung der frühen Nationalstaaten nach dem Westfälischen Frieden 1648 vorstrukturiert worden, die Rokkan in seinem Modell und der Konzeptuellen Karte von Europa beschrieb (2000). Die sich daraus entwickelnde räumliche Hierarchie zwischen Zentren und Peripherien (nicht im Sinne von Spaltungsstrukturen) sowie die vier aufeinanderfolgenden kritischen Phasen der Geschichte bedingten die Entwicklung der Spaltungsstrukturen. Als Wendepunkte definieren die Autoren erstens die Reformation, zweitens die nationale Revolution, drittens die industrielle Revolution und viertens die internationale Revolution. Präziser gesprochen sind auf der einen Seite die beiden sozialen bzw. ökonomischen Cleavages (Stadt vs. Land; Arbeit vs. Kapital) direkte Produkte der industriellen Revolution, und auf der anderen Seite werden die kulturellen Spaltungsstrukturen (Zentrum vs. Peripherie; Staat vs. Kirche) unmittelbar auf die nationale Revolution zurückgeführt.    

Im Zuge von Tendenzen des Wertewandels (Postmaterialismus vs. Materialismus), der Denationalisierung sowie Globalisierung (Kosmopolitismus vs. Nationalismus) wurde das auf vier Dichotomien basierende klassische Cleavage-Konzept durch  zwei weitere Spaltungsstrukturen ergänzt (Inglehart 1977; Karvonen/Kuhnle 2001; Kriesi et al. 2008). Bartolini und Mair (1990) formulierten eine präzise Definition von Cleavages anhand von drei Indikatoren (Cleavage-Bewusstsein bzw. Gruppenidentität; Organisationaler Ausdruck; Objektive Interessensdiskrepanz), die sich als geeignetes Untersuchungswerkzeug etablieren konnten. Einen wichtigen Beitrag zur Vitalität dieses Ansatzes bedingte die Diskussion um die mögliche Transkription des Cleavage-Modells (Conceptual Travelling) auf die postsozialistischen Staaten Ostmitteleuropas (z.B. Lawson et al. 1999; Berglund et al. 2004; Tiemann 2008).

Während Rokkan sein Modell strukturtheoretisch ausrichtete, machte Sartori (1990) darauf aufmerksam, dass die Rolle der Akteure entscheidend für den Übersetzungsprozess der Spaltungen in politische Organisationen ist. Die Verbindung der strukturellen und akteurtheoretischen Perspektive hat Enyedi (2005/2010) aufgegriffen und weiterentwickelt. Während Haller und Höllinger (1995) Rokkan in der Debatte über räumliche Hierarchien verorten, unternimmt Zarycki (2007; 2009) den Versuch, die ursprüngliche Rokkansche Kausalität zwischen den beiden Strukturbegriffen der Spaltungsstrukturen (cleavage structures) und der Zentrum-Peripherie-Strukturen (centre-periphery structures) auf die Forschungsagenda zu bringen und sie zur Analyse Polens fruchtbar zu machen. Dass das Cleavage-Modell weiterhin in der Politikwissenschaft methodisch und konzeptionell kontrovers diskutiert wird, ist stellvertretend durch Franklin (2010) übersichtlich dargestellt worden.

Das Ziel dieser Arbeit ist, Polen aus der Perspektive der Zentrum-Peripherie-Spaltung  zu untersuchen und Gründe für die angenommene Persistenz dieses Cleavage aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle der Agency im Sinne von spaltungsstrukturrelevanten Aktionen der Eliteakteure zwischen 1918 und 2011. Soweit vorhanden, werden zur Unterstützung der Untersuchungsergebnisse in Bezug auf Gruppenidentität und objektiver Interessendiskrepanz Daten zur Wahlgeographie, Demographie und Sozioökonomie der Gesellschaft herangezogen. Damit wird in einer qualitativen Einzelfallstudie (single-case-study) die politische Geschichte Polens seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit (1918) bis zur Parlamentswahl (2011) anhand der Auswertung von prozessgenerierten sowie Sekundär- und Aggregatdaten analysiert. Im Allgemeinen werden Spaltungsstrukturen bzw. Cleavages im Rokkanschen Sinne (1967/2000) als konzeptuelles Bindeglied zwischen der Sozialstruktur und dem politischem System verstanden. Mit Hilfe eines Konzepttransfers (Sartori 1970) der Rokkanschen Erkenntnisse wird die polnische politische Geschichte seit 1918 anhand von 12 Stichproben (Wendepunkte) hinsichtlich relevanter Aktionen der Eliteakteure (agency) im Übersetzungsprozess von Spaltungsstrukturen analysiert. Es wird grundsätzlich angenommen, dass auch während der Absenz eines kompetitiven Parteiensystems der Elitenwettbewerb funktionierte sowie andere Typen intermediärer Akteure als Parteien Konfliktstrukturen umsetzten. Die Analyse der politischen Geschichte zeigt prima facie, dass die Persistenz der Zentrum-Peripherie-Spaltung zur Entwicklung einer klassischen Massenpartei der Peripherie verhalf (PSL; seit 1890), die Solidarność einigte und bis heute die Wahlgeographie zwischen dem sogenannten Polen A und Polen B beeinflusst (Zarycki 2009).