Reihe: Deutschland, Medien, Kultur. Buch: Initiation, Identität, Erinnerung | Drucken |
Mittwoch, den 12. September 2012 um 06:43 Uhr

Reihe: "Niemcy-Media-Kultura" („Deutschland – Medien – Kultur”) unter der Schirmherrschaft des Willy-Brandt-Zentrums der Universität Wrocław



Buch: Inicjacie, tożsamość, pamięć. Kino niemiecki na przełomie wieków (Initiation, Identität, Gedächtnis. Der deutsche Film um die Jahrhundertwende)
 

Autorin: Ewa Fiuk
 

Oficyna Wydawnicza ATUT, Wrocław 2012

 

Die Arbeit geht den Veränderungen nach, die sich in deutschen Kinematographie nach der Wiedervereinigung 1990 vollzogen haben. Die Autorin charakterisiert die hauptsächlichen Strömungen und Tendenzen des deutschen Films im Kontext gesellschaftlichen, politischen und alltäglichen Wandels nach dem Fall der Berliner Mauer, die Prozesse beleuchtend, aus dessen Umgebung polnischer Sicht viele Missverständnisse aus erwuchsen. Einerseits ist die Monographie also ein Beitrag der (Neu-)Interpretation jener Filme, die auf die polnischen Leinwände gelangt sind, andererseits jedoch ein Schritt zur Popularisierung jener Werke und Regisseure, die in Polen bislang unbekannt sind, aber zweifellos Beachtung verdienen.

Das Buch beschäftigt sich mit neuen und aktuellen Filmen, über denen die Diskussionen der Rezensenten und Publizisten noch nicht verstummt sind. Deshalb ist der Bezugspunkt auch nicht der filmhistorische Prozess, sondern vielmehr die soziokulturelle und politische Realität, in dessen Bereich diese Filme zirkulieren. In keinem Falle also geht es hier um eine Ordnung des Filmrepertoires des letzten Jahrzehnts des 20. und ersten Dekade des 21. Jahrhunderts, sondern vor allem um eine Fruchtbarmachung des Schlüsselereignisses der Epoche – der symbolischen „Wende“ – für eine Diagnose des wiedervereinigten Deutschlands der frühen Jahre im ganzen Reichtum seiner Erscheinungen.

Prof. Dr. habil. Andrzej Gwóźdź

 

Ewa Fiuk ist Filmwissenschaftlerin und Germanistin, Autorin einer Vielzahl von Analysen auf dem Gebiet des zeitgenössischen deutschen Films (u.a. des Werks von Fatih Akin, Tom Tykwer und Wim Wenders). Veröffentlichungen in Sammelbänden, wissenschaftlichen Zeitschriften und auf Internetportalen. Fiuk beschäftigt sich ebenfalls mit der Populariserung der Filmkultur, etwa durch die Organisierung der zyklischen, gesamtpolnischen Filmschau „Bilder der Geschichte“. Sie interessiert sich für die Beziehung des Films zu anderen Künsten, der Philosophie, Anthropologie und Politik. Aktuell arbeitet sie an vergleichenden Untersuchungen des deutschen und polnischen Films nach 1989.