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WBZ

Doktorandenstellenausschreibung - "Das polnische und deutsche Kino zwischen den Kulturen"
Mittwoch, den 15. September 2010 um 06:43 Uhr

 

Das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wroclaw, dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Trier und der Polnischen Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft wird aus den Mitteln der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung finanziert.

 

 

Call for Papers

 

Ziel des Projekts ist es die Beziehungen zwischen dem deutschen und polnischen Kino aufzuzeigen, was deshalb bedeutend ist, da das deutsche Kino in Polen noch immer zu den kaum untersuchten und beschriebenen gehört. Aber auch das Wissen über die polnische Kinematographie in Deutschland weist starke Defizite auf. In noch sichtbarerem Maße als der gegenwärtig geringe Bekanntheitsgrad der polnischen und deutschen Kinematographie in den jeweiligen Nachbarländern bestimmt das mangelnde Wissen die gegenseitigen Beziehungen, Inspirationen und Aktivitäten. Das gemeinsame polnisch-deutsche Projekt bildet die Antwort auf die existenten Forschungsdefizite sowie die gesellschaftlichen Bedürfnisse; in den Zeiten der europäischen Annäherung kommt ihm eine wesentliche Rolle im Prozess des gegenseitigen Verständnisses und der Vertiefung deutsch-polnischer Zusammenarbeit zu.

 

Das Projekt konzentriert sich nicht nur auf die traditionellen filmwissenschaftlichen Probleme, indem es thematisch die deutsch-polnischen Beziehungen in Hinblick auf die einzelnen Künstler und ihre Werke, Strömungen und künstlerischen Gruppierungen aufnimmt, sondern es setzt auch einen großen Akzent auf die deutsch-polnischen Grenzregionen. Vor diesem Hintergrund spiegelt sich auch die methodische Innovation des Projekts wider, das im Geiste der New Film History das „Kino“ im breiten Kontext als Raum versteht, welcher Technik, Gesellschaft und Kultur verbindet. Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses stehen damit: wirtschaftliche, gesellschaftliche, technische, rechtliche und politische Bedingungen der kinematographischen Tätigkeit; die für die Produktion, Distribution und Projektion verantwortlichen Unternehmen; das Kinorepertoire und sein Publikum; der Technologietransfer und die Filmkultur.

 

Insbesondere sind folgende Tätigkeitsfelder interessant:

 

1) Nationalkinematographien im Dialog

 

Ziel des Projekts ist es die vielfältigen Beziehungen zwischen dem deutschen und polnischen Kino aufzuzeigen; sowohl in Hinblick auf die einzelnen Filmschaffenden und ihre Werke, den Strömungen und künstlerischen Gruppierungen als auch den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Ereignissen, die für die Geschichte dieser Territorien wesentlich waren (z.B. das Kino angesichts der Diktatur oder des politischen Umbruchs 1989/90). Von großer Bedeutung sind hierbei die Koproduktionen, die Migration von Künstlern, künstlerische Inspirationen, die Distribution und Rezeption von deutschen Filmen in Polen und polnischer Filme in Deutschland, die Heterostereotypen in der Kinematographie des jeweiligen Nachbarn, Politik und Gesellschaft, Europäisierungsprozesse im Neuesten Kino.

 

2) Regionale Kinogeschichten

 

Das Projekt sieht vor unter wissenschaftlichem Aspekt der Geschichte des Kinos in ausgewählten deutschen und polnischen Städten nachzugehen. Es geht dabei vor allem um Städte, die bislang noch nicht Gegenstand filmwissenschaftlicher Untersuchungen waren und um Grenzregionen, die im vorigen Jahrhundert ihre staatliche Zugehörigkeit änderten (wie am Beispiel von Wrocław, Szczecin, Gdańsk, den Städten in Oberschlesien, Lwów oder Wilno). In diesem Fall erweist sich die Methodik der New Film History als besonders ergiebig, da sie durch ihr Aufzeigen der Kinogeschichte auf horizontaler (vergleichende Studien in Bezug auf ausgewählte Fragestellungen) und vertikaler Ebene (die Geschichte des Kinos anhand ausgewählter Städte im Laufe der Jahrzehnte) auf Verbindungen und Bezüge verweist, die innerhalb der regionalen und nationalen Kulturen und zwischen ihnen vorhanden sind.

 

3) Bilder von Regionen im Film

 

Diese Themenstellung hat zum Ziel, den Bildern von Regionen im Film nachzugehen; vor allem in Bezug auf die aktuelle deutsch-polnische Grenzregion, aber auch in Hinblick auf Oberschlesien, Pommern und die ehemaligen Ostgebiete. Dabei sollen nicht nur die Image-Veränderungen innerhalb der jeweiligen Nationalkinematographien im zeitlichen Wandel interessieren, sondern auch die Weise, wie die verschiedenen Kinematographien die Regionen als Subjekt gemeinsamen Interesses präsentierten und immer noch präsentieren. Die Beschäftigung mit einer solchen Thematik bildet eine wertvolle Ergänzung hinsichtlich eines Wissens über Geschichte und Kultur der einzelnen Regionen unter besonderer Berücksichtigung der Problematik von Erinnerung und Gedächtnis.

 

4) Euroregionen als Filmtreffpunkte

 

Gegenstand dieses thematischen Komplexes sind die Fragestellungen dahingehend, ob und wie die Filmkultur in den für die Euroregion werbenden Aktivitäten, ihrem kulturellen Erbe und den der Zusammenarbeit zwischen den Nationen dienenden Ideen präsent ist oder sein kann. Insbesondere geht es um dabei um die Euroregionen an der deutsch-polnischen Grenze (wie die Neisse oder Pro Europa Viadrina), aber auch um andere Grenzregionen, die ein Beispiel solcher vergleichenden Betrachtung darstellen.

 

5) Kinematographische Museen als Erinnerungsorte

 

Museen, die Exponate aus dem Bereich der Kinematographie und Filmkunst aufbewahren und sie nach Kriterien ordnen, um sie in Form von Ausstellungen zugänglich zu machen, sind Orte der Erinnerung, die das Wissen über Kino vermitteln. Sujet dieses Teilprojekts sind Studien zur Geschichtsvermittlung der jeweiligen Institutionen. Untersuchungsgegenstand bilden die Sammlungen und die Tätigkeit von Einrichtungen in Deutschland und Polen, die über ständige Ausstellungen verfügen, so z.B.: Filmmuseen in Berlin, Potsdam, Frankfurt am Main, Düsseldorf oder das Kinematographische Museum in Lódź. Als Grundlage des Vergleichs können auch andere in Europa wirkende Museen dienen.

 

Im Rahmen des Projekts ist geplant polnische und deutsche Doktoranden dahingehend einzubinden, dass sie im Rahmen ihrer Dissertationen konkrete Problemstellungen analysieren. Vorgesehen ist die Einbindung von zwei jungen Wissenschaftlern (jeweils aus einem Land), die ihre Doktorarbeiten unter Betreuung von Prof. Andrzej Gwóźdź (Polnische Kulturwissenschaftliche Gesellschaft) wie auch von Prof. Martin Loiperdinger (Universität Trier) schreiben. Die jungen Wissenschaftler erhalten ein Stipendium für 2 Jahre.

 

Im Zusammenhang mit der Realisierung des Projektes schreibt das Willy-Brandt-Zentrum Doktorandenstellen aus. Die Bewerber/innen sollten folgende Anforderungen erfüllen:

  • abgeschlossenes Magisterstudium / Masterstudium
  • gute Deutsch- und Polnischkenntnisse
  • nachvollziehbares Interesse an den deutsch-polnischen Kulturbeziehungen des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung des Films.

 

Alle Interessierten bitten wir um einen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben sowie einen Dissertationsplan, der sowohl den Arbeitsplan als auch die schon getätigten Arbeitsschritte beinhaltet (bis zu 5 Seiten). Die Bewerbungen (in deutscher oder polnischer Sprache) bitten wir bis zum 30. Oktober 2010 an folgende E-Mailadresse  Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. zu senden.

Anfang November erfolgt die Auswahl der Kandidaten, damit diese ab November 2010 mit Hilfe des Stipendiums ihre Forschungen beginnen können.