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WBZ

Znak pokoju w Krzyżowej
Montag, den 16. November 2009 um 07:40 Uhr

 

"Das Friedenszeichen von Kreisau" und "Der Händedruck von Verdun"
Red. Elżbieta Opiłowska, Krzysztof Ruchniewicz und Marek Zybura. Verlag Atut, Wrocław 2009.

Die Publikation enthält erweiterte Fassungen der Beiträge, die während der Konferenz "Wege zur deutsch-polnischen und deutsch-französischen Versöhnung und ihre Symbole im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaften", im November 2009 in Kreisau präsentiert wurden.
Die Publikation des Buchs ist in Zusammenarbeit mit dem Willy Brandt Zentrum der Universität Wrocław und der Konrad Adenauer Stiftung in Warschau erstellt worden.


mazowiecki i Kohl

Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung feierte in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses runden Geburtstages und mit ihm auch der Wende 1989 wurden viele Veranstaltungen organisiert. Am 10. und 11. November fand in Kreisau die Internationale Konferenz „Das Friedenszeichen von Kreisau und der Händedruck von Verdun. Wege zur deutsch-polnischen und deutsch-französischen Versöhnung und ihre Symbole im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaften“ statt; neben der Stiftung selbst, organisiert vom Willy-Brandt-Zentrum und der Adenauer-Stiftung.

 

Der von Elżbieta Opiłowska, Krzysztof Ruchniewicz und Marek Zybura redigierte Band mit Konferenzmaterial enthält ein Vorwort von Professor Bartoszewski redigierte und dem Bundestagsvorsitzenden Norbert Lammert. Beide bestätigen einhellig die großen Fortschitte der deutsch-polnischen Versöhnung innerhalb der letzten 20 Jahren, deren erinnertes Symbol das Friedenszeichen von Kanzler Kohl und Ministerpräsident Mazowiecki während der Kreisauer Messe am 12. November 1989 wurde.

 

In den deutsch-französischen Beziehungen ist das populärste Bild das von Präsident Mitterand und Kanzler Kohl, die sich vor dem „Beinhaus“ in Verdun am 22. September 1984 die Hände reichten. Diese beiden Gesten blieben im Gedächtnis dreier Nationen erhalten, und zeigen, dass – wie Bartoszewski und Lammert deutlich machen – die leidvollen Erlebnisse zugunsten einer besseren Zukunft zwischen den nächsten Nachbarn überwunden werden können.Unter den Texten in diesem Band verdient die Analyse der Arbeit an den gemeinsamen Geschichtsbüchern besondere Beachtung – diese Bücher sind für die wirkliche Versöhnung, die über „große Gesten“ der Politik hinausgeht, unerlässlich. Stefan Krawielicki („Deutsch-französisches Geschichtsbuch“) betont, dass im Fall des deutsch-französischen Geschichtsbuches die Initiative von Jugendlichen beider Länder (in einer Sitzung des Jugendparlaments anlässlich des 40. Jahrestages des Élysée-Vertrags im Januar 2003) ausging. Daraufhin berieten die „Weisen“ zwei Jahre lang über den Inhalt solch eines Lehrbuchs, was mit vielen für ein solches Projekt notwendigen Kompromissen verbunden war. Das erste Ergebnis der Arbeitsgruppe erschien 2006; im kommenden Jahr kommt das dritte und letzte Geschichtsbuch an die Schulen. Das deutsch-polnische Äquivalent, für das die deutsch-französische Vorlage einen wichtigen Erfahrungswert darstellte, ließ länger auf sich warten. Obwoh, wie Thomas Strobel und Dariusz Wojtaszyn („Das Deutsch-polnische Geschichtsbuch – ein neuer Bestandteil im geschichtlichen Dialog zwischen Polen und Deutschen“) anmerken, die deutsch-polnische Schulbuchkommission seit 1972 besteht, sollte es bis zum vergangenen Jahr dauern, ein gemeinsames Schulbuchprojekt verwirklichen. Im Januar 2008 gaben die Außenminister beider Länder der Kommission die Erlaubnis zum Beginn der erforderlichen Arbeiten. Trotz zahlreicher kritischer Einwände, vor allem aus dem rechten Lager, sollte der erste Band innerhalb der nächsten 2 Jahre erscheinen. Gerade durch ein gemeinsames Schulbuch können Schüler aus Frankreich, Deutschland und Polen mehr über die Geschichte des Nachbarlandes erfahren – und gerade dies dient der Verminderung negativer Stereotype.

 uścisk w Verdun

In der Publikation enthalten sind Texte bekannter Forscher – Politologen, Literaturwissenschaftler und Historiker: Marek Zybura konzentriert sich auf die „versöhnende“ Rolle der Literatur im deutsch-polnischen Dialog nach 1945; durch Hubert Orłowski wird eine „vielstimmige“ Einschätzung Deutschlands und der Deutschen durch polnische Wissenschaftler, Publizisten und Schriftsteller vor („Mein Deutschland – meine Deutschen. Reflexionen über eine Anthologie“); Krzysztof Ruchniewicz widmet sich den Besuchen westdeutscher Politiker in Polen in den 15 Jahren nach dem berühmtem Besuch Kohls im November 1989, der den Beginn des bis heute andauernden Versöhnungsprozesses zwischen unseren Staaten markiert. In „Zwangsverordnete Freundschaft? Deutsch-polnische Versöhnung in den Grenzstädten Görlitz/Zgorzelec.“ rekapituliert Elżbieta Opiłowska die Erfahrungen im Lausitzer Grenzgebiet, das nach dem Fall der DDR in den letzten Jahren tiefgreifende Veränderungen, auch emotionale, erfuhr. Stephan Raabe analysiert die Rolle der evangelischen und katholischen Kirche nach dem Krieg, zuvorderst mittels des polnischen Bischofsbrief und der 1965er „Ostdenkschrift“ der deutschen Evangelischen Kirche. Henri Ménudier schließlich bringt dem Leser das Verhältnis General de Gaulle's zu Deutschland näher. Für diesen spielte der östliche Nachbar schon in jungen Jahren eine Rolle; er nahm selbst an zwei Kriegen teil, und arbeitete in den 20ern als Offizier der Besatzungstruppen in Westdeutschland. Als Präsident unterhielt er, beispielsweise durch die EWG, enge Bindungen. Sein Beispiel zeigte, wieviel eine solche Autoritätsperson im Versöhnungsprozess bewirken kann – eine gleichwertige Gestalt in den deutsch-polnischen Beziehungen ist nur schwer zu finden.„Das Friedenszeichen von Kreisau und der Händedruck von Verdun“ zeigt eine komprimierte Darstellung der deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945. Das französische Beispiel zeigt, dass unsere Versöhnung nicht nur eine 2-teilige Verbindung ist, sondern Teil der gesamteuropäischen Integration. Die informativen Texte lassen klarer erkennen, wieviel bereits erreicht wurde, zeigen aber auch, dass vor Polen und Deutschen nach wie vor große Herausforderungen liegen: Das „Weimarer Dreieck“ ist schließlich nicht nur ein Bund zwischen Staaten, die vorläufig gemeinsame Interessen teilen, sondern auch aus der Geschichte gelernt haben.
von: Beata Michałek