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Nach dem Treffen mit Ulla Lachauer
Donnerstag, den 03. November 2011 um 06:12 Uhr

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Am 26. Oktober 2011 fand in der Bücherei Falanster in der Ul. Św. Antoniego die Präsentation des Buchs Ulica Rajska von Ulla Lachauer statt.


Das Treffen mit der Autorin wurde vom Direktor des Willy-Brandt-Zentrums - Krzysztof Ruchniewicz – moderiert, und die zweisprachige Diskussion wurde für die Anwesenden Studenten übersetzt.

Ulica Rajska wurde in Polen im Jahr 2011 im Verlag „Pogranicze” veröffentlicht, in Deutschland schon sehr viel eher. Das Buch erzählt die Geschichte von Lena Grigoleit, einer Bäuerin aus  dem sogenannten Preußischen Litauen oder Kleinlitauen an der Memel. Sowohl das Land als auch Lenas nationale Identität – für Breslauer und Schlesier nahezu unbekannt – stießen im Gespräch über die „Preußische Litauerin“ auf großes Interesse.

Bei dem Treffen hatten wir die Gelegenheit, einige umfangreiche Auszüge aus dem Buch zu hören – auch auf Deutsch. Dies war ein notwendiger Schritt, denn eine der Besonderheiten von Ulica Rajska ist die einzigartige Sprache – der Dialekt, den Lena spricht. In der polnischen Übersetzung wurde der Dialekt durch Alltagssprache ersetzt, und einige Sätze haben eine veränderte Reihenfolge. Die oben genannten Auszüge zeigten deutlich, welch interessante Geschichte in dem Buch erzählt wird, wie ungewöhnlich Lenas Leben und überhaupt die ganze Gemeinschaft im Memelgebiet war, denn Lena ist im Buch eine Art vox populi, die Stimme der Gemeinde, die leider nur diese eine hatte. Zuerst geht es also um Fragen der Nationalität. Ein permanenter Konflikt zwischen denen, die sich als Litauer sahen und denen, die sich Deutschland näher fühlten – dargestellt am Beispiel von zwei Verehrern Lenas.

Danach dann der Krieg und die damit verbundenden Tragödien, die Deportation nach Sibirien, der Verlust von Familie und Besitz sowie die Rückkehr und Wiedereingliederung. Aber auch einige Dinge aus Lenas früher Kindheit – darüber, dass sie nie ihre Suppe essen wollte oder dass ihr Bruder das Paradebeispiel eines braven Kindes war, dass immer auf seine Strafe wartete, selbst wenn die Eltern den Grund längst vergessen hatten. All dies schafft ein sehr lebendiges Bild vom Land an der Memel; die nachbarschaftlichen Beziehungen auf dem Dorf, die Familie, die ruhigen und manchmal tragischen Zeiten – eine Welt, die für immer verschwunden ist.



Następnie – wojna i związane z nią tragedie, wywozy na Syberię, utrata rodziny i majątków, a także powroty i ponowne spotkania. Kilka historii z wczesnego dzieciństwa Leny – o tym, że nie chciała jeść zupy, a jej brat był wzorem posłusznego dziecka, który czekał na swoją karę nawet, gdy rodzice dawno zapomnieli o przewinie. Wszystko to buduje niezwykle barwny obraz prusko-litewskiego obszaru nad Niemnem, relacji sąsiedzkich na wsi, rodzinnych, spokojnych lub tragicznych dni, świata, który odszedł już bezpowrotnie.
           

Ulla Lachauer erzählte viel darüber, wie sie das Material für das Buch sammelte, und auch über ihre Begegnung und Beziehung mit Lena Grigoleit. Die Schriftstellerin und Journalistin arbeitete viele Tage auf dem Feld, half Lena auf ihrem Bauernhof und hörte zahlreiche Geschichten aus ihrem Leben. Da das Buch in der ersten Person geschrieben ist, kam auch die berechtigte Frage nach dem Genre auf, die jedoch sehr schwer zu beantworten ist. Ist es eine Weiterentwicklung mündlich überlieferter Geschichte, eine Reportage, Lenas Memoiren oder eine Biografie? Wie viel davon ist Fiktion, wie viel Dokumentation und wie viel kommt von der Autorin? Sie selbst entschied sich für die Bezeichnung von Ulica Rajska als ein „dokumentarischer Roman“.

Zum Schluss sei erwähnt, dass das Buch in Deutschland außerordentlich beliebt ist (hier wurde es 1996 veröffentlicht), was auch die Autorin überraschte – Lena Grigoleit erlebte die Veröffentlichung leider nicht mehr. Ulica Rajska schließt sowohl geographische als auch historische Lücken, erzählt von vergangenen Zeiten und Orten und ist dabei auch für den polnischen Leser sehr interessant.

AK

Übersetzung: Max Becker